Zwischen Workation und Wanderlust
Dominik hat mit Valentin gemeinsam vor kurzem eine 3-wöchige Workation in Griechenland verbracht. Aber was ist das genau, und wie funktioniert so eine Workation eigentlich?
Remote-Work, Work from Anywhere, Work & Travel – mit solchen Schlagworten werben Software-Unternehmen und IT-Startups spätestens seit der Pandemie. Deckweiss macht da keine Ausnahme. Nach zwei Jahren im Unternehmen wollte ich dies auf die Probe stellen.
Nach Rücksprache mit dem "CEO of Happiness" (Valentin Jäch) stellte er nur eine Bedingung: Ich musste einen Ort wählen, an dem ich trotz Zeitverschiebung alle Meetings am Vormittag und Nachmittag wahrnehmen konnte. Nach einer viel zu kurzen Google-Suche stand das Ziel für meine erste Workation fest: Griechenland.
Ich verteilte die Information über mein Vorhaben strategisch im Büro, um Interessenten und Mitreisende zu gewinnen. Der einzigartige, scharfsinnige Schrauber an Software & Syntax, Schabschneider, war bereit, sich mit mir auf dieses Experiment einzulassen.
So standen wir – nur mit Handgepäck und Laptop bewaffnet – ein paar Wochen später nach einem kurzen Flug in unserem Apartment in Athen, bereit für die nächsten zwei Wochen.
Fäden der Zusammenarbeit (od. Technik Tandem)
Da bei Deckweiss jeder Mitarbeiter mit einem Laptop ausgestattet ist, benötigten wir keine weiteren Arbeitsmittel. Standardmäßig ist jedes Meeting im Unternehmen im Google-Kalender eingetragen und somit einfach über Google Meet digital zugänglich. Kurze „Watercooler“-Gespräche wurden über Slack-Huddle abgehalten, obwohl die spontane Entstehung dieser Gespräche etwas fehlte.
Diese Arbeitsweise ermöglichte es uns, auch mitten in Griechenland ohne große Umstellung weiterhin effizient zusammenzuarbeiten. Lediglich das „Deckweiss-Office-Feeling“ vermissten wir nach ein paar Tagen.
Die Freiheit kommt, die Bindungen bleiben
Eines meiner größten Sorgen war, ob wir die notwendige Selbstdisziplin haben würden, wochenlang unbeobachtet produktiv zu sein. Diese Bedenken verflogen jedoch schnell in der ägäischen Meeresbrise. Zu zweit hielt man sich gegenseitig verantwortlich, morgens aufzustehen und den Arbeitstag produktiv zu gestalten.
Um die nachmittägliche Sonne genießen und genügend Zeit für Sightseeing haben zu können, begannen unsere Arbeitstage immer verhältnismäßig früh. Nach erfüllten Deadlines und langen Meetings fanden wir uns oft im panathenäischen Stadion oder am Tempel des Zeus wieder. Diese Sehenswürdigkeiten waren stets beeindruckend und spannend, doch bemerkten wir bald, dass uns solche vollgepackten Tage viel Energie kosteten.
Wir entschieden uns daher, die Tage entspannter anzugehen und auch Zeiten einzuplanen, in denen wir das Apartment nicht verließen. So kehrte eine Art Alltag ein.
Kilometer für Kilometer
Natürlich war von Anfang an klar, dass wir nicht nur zum Arbeiten verreisen, sondern auch, um mehr von einem Land zu sehen. In der dritten Woche begannen wir daher unseren Urlaub. Wir holten unser treues Gefährt, einen Opel Astra, vom Flughafen ab und fuhren Richtung Thessaloniki, wo wir das Auto eine Woche später wieder abgeben mussten.
Wir buchten unsere Hotels meist von einem Tag auf den nächsten und planten abends, was wir am nächsten Tag unternehmen wollten. Auch hier waren unsere Arbeitslaptops eine große Hilfe. So verbrachten wir eine Woche damit, durch die Klöster von Meteora, an Sandstränden und durch die Wälder des Olymp zu spazieren.
Ratschläge für Reisende
Wir nutzten die Zeit auch, um unser Vorhaben zu reflektieren, und können nun folgende erprobte Tipps für alle Reiselustigen geben:
Größe und Ausstattung des Apartments
Es ist nicht zu unterschätzen, wie wichtig ein ausreichend großes Apartments für die Arbeit ist, besonders wenn man nicht alleine arbeitet. Jede Person braucht genügend Rückzugsorte während und nach der Arbeit, um Meetings ungestört abhalten zu können. WLAN und ein Arbeitstisch sind natürlich Grundvoraussetzungen.
Arbeitszeit
Es ist zwar möglich, eine Stadt zu erkunden und trotzdem 38,5 Stunden pro Woche zu arbeiten, jedoch fanden wir eine 30 Stunden Arbeitswoche deutlich angenehmer. So muss man sich nicht beeilen, um noch rechtzeitig Einlass in viele Sehenswürdigkeiten zu bekommen. Selbstverständlich gilt: Je weniger Stunden man arbeitet, desto mehr Zeit bleibt für andere Aktivitäten. Hier sollte man überlegen, ob eine kurzzeitige Reduktion der Arbeitszeit möglich ist.
Erwartungshaltung
Eine Workation ist kein reiner Urlaub. Nach ein paar Tagen in einer fremden Umgebung kehrt der Arbeitsalltag schnell zurück. Das ist jedoch völlig in Ordnung.