gastbeitrag

Von Fernlehre und idealen Arbeitgebern…

Die Stimme einer Studentin für Innovationsmanagement. Über Fernlehre und ideale Arbeitgeber...

Von Fernlehre und idealen Arbeitgebern…
Katrin Teufel
Studentin Innovationsmanagement

Langsam merkte ich, wie mein Blick sich von dem Bildschirm vor mir löste. Er zeigte meinen Professor, der soeben versuchte, uns Methoden des Innovationsmanagements via Fernlehre näher zu bringen. Abwechselnd wurden meine Mitstudenten in einem der vier Felder des Programms „Microsoft Teams“ angezeigt, das die Fachhochschule nun für sich entdeckt hatte. Die meisten meiner Kolleginnen und Kollegen wurden lediglich von einem schwarzen Feld, in dem ihr Name stand, repräsentiert, da sie die Kamera längst ausgeschaltet hatten. Manchmal war es auch im Hörsaal schwierig, den Vortragenden zu folgen, ein Videotelefonat machte es definitiv nicht einfacher. 

Ich ließ meine Gedanken einen Moment schweifen. Ich fragte mich, wann sich die Wirtschaft nach dem Coronavirus erholen wird, ob ich nach meinem Studium in meiner Wunschposition arbeiten werde und vor allem in meinem Wunschunternehmen. Es gibt Menschen, die wissen bereits in jungen Jahren, dass sie später in einem ganz bestimmten Unternehmen arbeiten möchten. Vielleicht bei dem, bei dem auch Mami oder Papi tätig sind, oder vielleicht aber bei Audi oder Red Bull. Ich gehöre nicht zu diesen Menschen. Allerdings habe ich trotzdem eine Art Idealvorstellung, wie mein zukünftiger Arbeitgeber sein soll.

In dem Unternehmen, in dem ich Zukunft arbeiten werde, soll keiner Angst vor Maschinen haben. Im 18. Jahrhundert ersetzten diese die Muskelkraft der Arbeiter (wohlgemerkt nicht die Arbeiter selbst – Arbeitsplätze gab es auch danach noch mehr als genug). Und drei Jahrhunderte später ersetzen sie nun auch (Teile unseres) Hirnschmalzes. Manche fühlen sich wohl durch die Intelligenz der Maschinen gar bedroht. Ich wünsche mir einen Arbeitgeber, in dem jeder, vom Chief Executive Officer bis hin zur Reinigungsdame, die Weiterentwicklung der Maschinen, Computer und Roboter als eine Chance erachtet und die Digitalisierung und Technologisierung aktiv mitgestalten möchte.

Ihr müsst wissen, ich bin ein gerne und viel-reisender Mensch. Wenn ich nicht gerade von meinem idealen Arbeitgeber träume, träume ich zumeist von meiner nächsten Urlaubsdestination. Oft widersprechen sich diese beiden Wunschvorstellungen, denn um alle meine zukünftigen Reiseziele noch in diesem Leben besuchen zu können, reicht es nicht aus, wenn ich jährlich nur fünf Wochen von der Arbeit befreit bin. Ich wünsche mir also, bei einem Unternehmen tätig zu sein, in dem ich nicht Angst haben muss, wohl einen Urlaubstag zu wenig am Konto zu haben, um meine lange ersehnte Afrika-Rundreise durchführen zu können. Meine zukünftigen Vorgesetzten sollen meine Träume kennen und mir die Verwirklichung ihrer durch Flexibilität und einer ausgeprägten Work-Life-Balance ermöglichen, da sie wissen, dass ich umso motivierter und tatkräftiger sein werde, wenn ich mich insgesamt – ob in der Arbeit als auch privat – selbst verwirklichen kann.

Ich wünsche mir ein Unternehmen, das nicht nur auf die Bedürfnisse der Generation Y, zu der ich angehöre, eingeht, sondern eines, in dem auch andere Mitglieder dieser Generation arbeiten. Der Austausch mit Digital Natives, die eine noch viel größere Ahnung davon haben, wo diese schnelllebige Zeit noch hinführen wird, soll in meinem Wunschunternehmen gefördert werden. Ich möchte lernen und mich auch im Arbeitsalltag stetig weiterbilden, viel mehr noch, als das durch einen strikten Lehrplan einer Fachhochschule möglich ist.

Ich scrollte versonnen in meiner Facebook-Timeline weiter. Der Vortragende dürfte wohl eine Pause einberufen haben. „Wie führe ich mein Team in dieser Zeit“ ploppte plötzlich auf meinem Bildschirm auf. „In dieser Zeit“ war definitiv eine Anspielung auf die Coronakrise, in der wir uns soeben befinden. Diese Zeit forderte Unternehmen sehr, aber sie zeigte auch ganz deutlich auf, welche Unternehmen gut aufgestellt waren – finanziell als auch personell. Ich klickte auf den Link und war sogleich auf der Blog-Seite von Deckweiss gelandet. Wie cool war das denn? Bei Deckweiss wurde sich nicht beschwert, gejammert oder in Selbstmitleid versunken. Deckweiss gibt sogar Tipps, wie man aus dieser Krise als Team gefestigt herausgehen kann. Ich scrollte weiter. „Es gibt keinen Chef mehr“ stand nun auf meinem Bildschirm. Die Unternehmensstrategie wird im Kollektiv festgelegt. In diesem Fall würde ich besonders motiviert an die Arbeit herangehen, denn die Unternehmensziele, sind ja dann auch meine Ziele, erkannte ich. Ich begann, mich weiter durchzuklicken.

Nach einigen wenigen Klicks erfuhr ich, dass Deckweiss anderen Unternehmen dabei half, ihre Branche „auf den Kopf zu stellen“. Das hörte sich spannend an. Und nebenbei können sich Unternehmen in diesem Prozess wohl auch zu einem – nach meinen Vorstellungen – idealen Arbeitgeber entwickeln, und sich die besten Arbeitskräfte schnappen – hochmotiviert, loyal und lernfähig, so wie ich 😉 


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